Ein Kleinod aus dem Mittelalter in der Dorfgemeinde Unterampfrach ist der sog. Schuutz, ein Eiland, das von Wasser umgeben war. Diese Wasseranlage wurde und wird von dem kleinen Fluss Ampfrach, der den Namen für die Ortschaft gibt, noch heute gespeist. Auf diesem Eiland befand sich einst ein Gebäude, das urkundlich erstmalig 1515 erwähnt wurde und lange in der Folgezeit der jeweiligen Dorfherrschaft als Amtssitz diente. Die Dorfherrschaft waren die jeweiligen Vögte, die für die Gerichtsbarkeit für das Dorf zuständig waren.
Dieses Gebäude existiert heute nicht mehr, jedoch stehen heute Gebäude, die zum Teil als Burgstall fungierten, denen noch drei Wasserarme vorgelagert sind, auf dem Festland. Diese Gebäude sind auch heute noch bewohnt.
Natürlich ist, dass im Laufe der Jahrhunderte der Besitzer oder Bewohner der Gebäude gewechselt haben.
Die Gemeinde Unterampfrach ist im Besitz eines Grundsteuerkatasters, der den Wohnsitzwechsel des Hauses 38 und deren wechselnden Besitzer dokumentiert. Das vorliegende Grundsteuerkataster stammt aus dem 19. Jahrhundert.
In einem Kataster werden Sachverhalte von Flurstücken oder Gebäuden sowie deren Besitzer festgehalten.
Das vorliegende Grundsteuerkataster zeigt den Besitzwechsel oder die Veräußerung des Hauses Nr. 38, das urkundlich belegt ist, folgender Personen:
- 1835 Balthasar May von Herrenbergstheim, Chirurg
- 1875 Georg Friedrich Hirschmann und Katharina Wilhelmine May
in Obersontheim - 1876 August Heinrich Krauß, Pfarrer
- 1877 Georg Friedrich Hirschmann und Katharina Wilhelmine May
Wiederverkauf - 1883 Friederika Rohn
- 1894 Georg Rohn, Müllermeister
Soweit die Aufzeichnung auf der beiliegenden Katasterurkunde.
Nach zwei weiteren Verkäufen u.a. ging der Besitz
- 1928 an Georg Friedrich Soldner und Maria geb. Rohn,
dessen Nachkommen immer noch das Haus bewohnen.
Foto und Autor: H.- P.Scheurer
Quelle: Buch Willi Köper
Bild: Gerhard Meier