Der Kirchturm wird stabilisiert
Bei der Arbeit sind Alexander Többen, Steinmetz aus Hessen und Rudi Ehrlich, Maurer aus Thüringen. Sie überziehen ein 3 m langes Edelstahlgewinde mit einem weißen „Strumpf“.
von links: Alexander Többen, Rudi Ehrlich
Können Sie uns erklären, was Sie zur Zeit am Turm verändern?
Wir stabilisieren den Turm in seiner derzeitigen Neigung mittels sog. Ankern. Der Turm kann ja nicht mehr in seine ursprüngliche Position zurückgestellt werden, also gilt es eine andauerne Stabilisierung des Turmes möglich zu machen.
Wie kann eine Verbesserung der Stabilität erreicht werden?
In das Mauerwerk werden Löcher von 3 – 3,10 m Länge gebohrt. Ein Edelstahlgewinde sowie ein Füllschlauch wird mit einem weißen Strumpf umwandelt und in die Öffnung getrieben. Der Füllschlauch wird mit einem speziellen Füllstoff gefüllt.
Welche Funktion hat der Strumpf ?
Der weiße Strumpf bewirkt ein Pressen an die Bohrung und verhindert, dass der Füllstoff in die Hohlräume läuft.
Mit dem weißen Strumpf versehenen Edelstahlrohre mit Füllschlauch
Uns sind die rechteckigen Maueröffnungen im Turm aufgefallen.
Was haben sie zu bedeuten?
Durch die Maueraussparung bzw. Vertiefung werden der Strumpf mit dem Edelstahlgewinde
und Füllschlauch in die Maueröffnung eingeführt sowie eine Stahlplatte in den noch frischen
Mörtel gesetzt. Die Stahlplatte sitzt dadurch gerade. Die Platte wird überputzt und ist danach
nicht mehr sichtbar.
Was geschieht dann weiter?
Der Strumpfanker wird mit einem Drehmomentschlüssel angezogen und zwar gleichmäßig am Turmgeviert. Später wird der Strumpfanker nochmals im Beisein von Meister und Architekt
angezogen, bis ein vorgegebener Endpunkt erreicht ist.
Wo sind Sie zur Zeit untergebracht ?
Privat in Schnelldorf, in Unterampfrach scheint ja die Welt in Ordnung zu sein, ein etwas beschauliches Dorf, aber sehr nett.
Bleiben Sie über Pfingsten hier und besuchen unsere Kirchweih ?
Es wird Zeit, wieder unsere Familie zu Hause zu sehen.
Herzlichen Dank für das Interview
pesche