Erste Hilfe für ein Vögelchen

Es war an einem Samstag, es war sehr heiß und schwül. Unbarmherzig stich die Sonne auf ein Vögelchen, dass versuchte, erste „ Flugminuten „ zu absolvieren. Das klappte aber nicht. Weit und breit ließen sich keine Eltern sehen oder hören.
Immer wieder versuchte das Vögelchen, sich in die Höhe zu erheben. Es klappte nicht und lag bald erschöpft in der prallen Sonne.
Nachdem wir das einige Zeit beobachtet hatten, legten wir das Vögelchen unter einen Busch in den Schatten und stellten eine flache Schale mit Wasser hinzu, wovon es auch etwas davon nippte.
So verging der Nachmittag, aber gegen Abend verdunkelte sich der Himmel mit dicken schwarzen Wolken. Ein Unwetter stand unmittelbar bevor.
Da holten wir das Vögelchen und legten es vor unsere Terrassentür, um es vor Regen und Sturm zu schützen. Da lag es bewegungslos und wir dachten zuerst , es sei tot, bis wir dann feststellten: „ Es lebt noch „ !
Gegen späteren Abend hatten wir ein Einsehen, nahmen es ins Haus. In einem Schuhkarton, den wir mit Papier auskleideten, legten wir es nieder.

Spätzle2
Jetzt hatten wir die Idee, das Vögelchen mit festem Eiweiß zu füttern, was es auch anfangs aufnahm. Jedoch erkundigten wir uns dann in GOOGLE, was man dem Vögelchen am besten geben solle, das Ergebnis war: Traubenzuckerlösung.

Wir schnitten ein Trinkröhrchen zur Hälfte auf und flößten damit die Lösung ein. Sofort machte das Vögelchen den Schnabel auf und ließ sich „ füttern „.

Am nächsten Morgen, am Sonntag, schauten wir erst mal nach, ob unser Gast noch lebendig wäre, was sich auch herausstellte.
Wir wollten an diesem Sonntag nach Mannheim fahren, da stellte sich jetzt die Frage, sollen wir den kleinen Vogel mitnehmen oder aussetzen ?

Wir entschieden uns, wir nehmen ihn mit nach Mannheim. So verbrachten wir den Sonntag mit unserem kleinen Gast.
Wie sollte es jetzt weitergehen ?

Da fanden wir heraus, dass in Ludwigshafen – Oppau eine Auffangstation für Vögel gibt. Also am Montagmorgen, nach dem Frühstück, nahmen wir unser Vögelchen mit und fuhren in die Pfalz, nach Ludwigshafen – Oppau.
Dort nahm man ihn freudig auf und legte ihn in ein Vogelnest artiges Gebilde aus Stoff, wo der kleine Kerl aufzuleben schien und gleich den Schnabel weit öffnete. Man begann ihn mit einem Brei zu füttern und er schien sich wohl zu fühlen.

Beim Abschied bedankte man sich bei uns für unsere Mühen und fast wehmütig, verabschiedeten wir uns von unserem kleinen Vogelfreund.
Wir sind uns sicher, er wird sich sicher bald gut erholt haben.

„ Flieg, kleiner Vogel, flieg !“

 

Text: Hans-Peter Scheurer

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