1977 fasste Rudi Fohrer einen Entschluss, die Aufzucht von Forellen zur Selbstnutzung und Verkauf, zu beginnen. Hierzu war es notwendig, den ausgetrockneten und mit Gras bewachsenen Mühlweiher, der ursprünglich zur Jakobsmühle gehörte, auszubaggern.
Hierfür besorgte er sich die amtliche Genehmigung und begann mit dem Ausbaggern. Als Wasserspender diente der naheliegende Mühlbach, eine Wasserrohrleitung zum Teich wurde verlegt.
1978 war der Teich angelegt und jetzt war die Überlegung, Karpfen oder Forellen einzusetzen. Rudi Fohrer entschied sich für die Forellen, da die Forellen ganzjährig verfügbar sind. Einen Teich in Schnelldorf bestückte er nur mit Karpfen, die aber nur in der Karpfenzeit zum Verzehr anstehen.
Jedoch musste er anfangs auch ganz schön Lehrgeld zahlen, da doch einige Probleme auftraten u.a. Niedrigwasser, Wasserknappheit sowie extreme Erwärmung des Wassers zwischen 26° und 28° Celsius. Bei starker Erwärmung oder Sonnenstrahlen halten sich die Forellen nahe dem Grund auf, da das Wasser dort kühler ist als an der Oberfläche.
Jedoch genügte das nicht ganz, deswegen bohrte er 2003 einen Brunnen, so dass kühles und sauerstoffhaltiges Wasser zugeführt wird. Frischwasser wird beigefügt bei 22° C Wassertemperatur des Teiches.
Ebenso wird durch eine Umwälzanlage immer wieder Wasser entnommen und wieder eingelassen. Die Wasserzuführungen werden über eine Zeituhr automatisch gesteuert. Somit wird immer wieder Sauerstoff dem Teich zugeführt.
Das Futter ist ein spezielles Forellenfertigfutter.
Eine Fütterung wie zur Zeit bei Wassertemperatur ab 22° C erfolgt nicht, da die Fische durch die Wärme und somit fehlendem Sauerstoff schon genug unter Atemnot leiden könnten, was durch die Fütterung sich verstärken und zum Fischsterben führen würde.
Rudi Fohrer betreibt keine Nachzucht, sondern er bezieht die jungen Forellen, von ca. 15 cm Größe, aus dem Bayerischen Wald. Die Fische werden in großen Wassertanks angeliefert.
Um die Forellen bei Bedarf zu „ ernten „ lockt er die Fische mit Futter an und fängt sie mit einem sog. Tauchnetz ein. Die Fischgröße bzw. Gewicht muss 350 – 450 g betragen, die kleineren Fische werden wieder in den Teich zurück gelassen.
Die für den Verkauf verwertbaren Forellen „ lagern „ in einem gesonderten Bassin. Bei hoher Wassertemperatur befinden sich keine Fische im Bassin.
Rudi Fohrer verkauft frische sowie geräucherte Forellen.
Rudi Fohrer hatte auch einige schlechte oder unliebsame Begebenheiten gemacht:
– Reiher „ wilderten „ am Gewässerrand und es stellte sich ein enormer Verlust von 30% – 40% ein. Jetzt verhindert ein Zaun das Eindringen der Reiher.
– aus dem Bassin wurden 300 bis 400 Forellen gestohlen, der Täter flüchtete über die Felder.
– als Familie Fohrer 2003 in Urlaub waren, kümmerte sich ein Bekannter um die Forellen. Jener erschrak vehement, als er morgens 200 tote Forellen auf der Wasseroberfläche liegen sah.
Der extreme Sommer und dadurch starke Erwärmung des Teichwassers, hatten zum Tode der Forellen geführt. Die toten Fische wurden fachgerecht entsorgt.
Ich danke Rudi Fohrer für das Gespräch, das sehr interessante Einblicke in die Forellenaufzucht gab.
Hans-Peter Scheurer