Carneval, Fastnacht, Fasenacht sind Begriffe, die jetzt in der sog. „5. Jahreszeit“ in den Abendprogrammen des Fernsehens uns präsentiert werden. In überwiegenden katholischen Ländern und Gegenden wird das mit Sitzungen, Umzügen groß gefeiert.
Was bedeutet Carneval oder auch Fastnacht genannt?
Im Wort Carneval ist das lateinische Wort „carnis“ enthalten, welches „Fleisch“ bedeutet. In schon sehr frühen Zeiten wurden vor der Fastenzeit ausschweifende Feste gefeiert und nochmals richtig viel gegessen, um dann am Aschermittwoch die Fastenzeit zu beginnen und auf Fleischgenuss zu verzichten. In den katholischen Kirchen findet am Aschermittwoch ein Abendgottesdienst statt, wobei die Gläubigen Asche (Ascherückstände von geweihten Buchszweigen) auf das Haupt vom Priester gestreut bekommen, weil jetzt die Bußzeit beginnt.
Schon in Kindertagen haben wir uns maskiert von Samstag bis Fastnacht Dienstag, meist als Indianer, Cowboys, Piraten und die Mädchen als Prinzessinnen, Fliegenpilze.
Die Fastnachtszeit beginnt schon am 11. November und dauert bis zum Aschermittwoch des neuen Jahres.
Zahlreiche Ordensfeste, Inthronisierungen von Prinzen und Prinzessinnen, Sitzungen, Tanzbälle finden statt.
Man muss in diesen Ländern und Städten zu Hause sein, um das Treiben zu verstehen.
Fastnacht wird in verschiedener Traditionen gefeiert z.B. im Schwarzwald tragen die Männer ein sog. „Häs“, aus Holzgeschnitzte Masken und ein Kleid aus vielen tausend bunten Stofffetzen. Mit dem Besen in der Hand laufen sie von Haus zu Haus, verspotten die Leute, bekommen aber trotzdem „Kichle“ und was Wärmendes zu trinken.
In den Städten der Kurpfalz und Rheinland geht man in die „Bütt“, hält lustige Reden, bringt die Menschen zum Lachen, sie sollen die Sorgen des Alltags vergessen.
Was bedeuten die „Narrenmützen“? Für die Narrenmützen gibt es viele Auslegungen. In der Antike gab es die phrygischen Mützen, später dann wurden die Mützen den Jakobinermützen, die die Menschen bei der französischen Revolution trugen, nachempfunden. Im Mittelalter verpasste man den Mützen sog. „Eselsohren“ mit kleinen Schellen. Diese Mützen trägt man heute noch.
Warum spielen die Narren die Hauptrolle? Weil sie an den Fürstenhöfen und auch noch heute den Regierenden den Narrenspiegel vorhalten sollen. Das heißt, sie zu kritisieren, ihnen die Meinung des Volkes sagen und mit Spott nicht zu sparen.
Nur der Narr kann sich das erlauben und wird noch mit Orden ausgezeichnet, wenn er es gut gemacht hat. Im Mittelalter spendierte der Fürst dem Hofnarren ein opulentes Essen und Trinken, machte gute Miene zum dargebotenen Possenspiel.
Vor dem Krieg und Anfang der sechziger Jahre maskierten sich die Kinder in Unterampfrach auch. Ob sie von Haus zu Haus gingen und Spottlieder sangen, ist nicht bekannt. Bestimmt aber, haben sie auch etwas Süßes oder „a Küchle kriegt.“
Vielleicht kommt diese schöne Tradition wieder nach Unterampfrach zurück.